Gleichmütig steht der Wald
Zwischen Himmel und Erde
Reckt seine Zweige zum Licht
Das sich in Laub und Farnen bricht
Die Wurzeln tief in feuchter Erde
Die Börse stürzt
Die Wirtschaft kollabiert
Menschen laufen Amok
Kriege wüten
und der Wald?
Er steht und schaut
Ganz unbetroffen.
Ich gehe in den Wald
Und lasse meinen Sorgen dort
Erst springen die Gedanken noch
Von Ast zu Ast
Dann sind sie müde
Lassen sich nieder
Im kühlen Moos
Ich bin sie los
atme pures Leben
das kommt und geht
ganz ohne Drama
Aber dann, hinter’m Gebüsch
tauchen sie wieder auf
die Schatten der Vergangenheit
die Furcht vor dem was war
die Panik vor dem was kommt
Ängste gemacht von Menschenhand
Der Wald
Kennt keine Vergangenheit,
keine Zukunft
keine Straße von da nach dort
nur Zyklus
Tag und Nacht,
Sommer und Winter,
Leben und Sterben.
Er steht im Moment
atmet
unseren Angstschweiß
und spendet Trost
Halte mich Baum!
Ich lege meine Arme
um deinen Stamm
meinen Finger auf deine Wunde
dein Harz sei mein Pflaster
deine Rinde mein Kissen.
Mein Ohr an deinem Stamm
hör ich dein Herz.
Oder ist es meins?
das ist schön…
lg wolfgang
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