Fotos: Ingrid Blessing
Es gibt 3 Möglichkeiten auf Angst zu reagieren: Erstarren, flüchten oder kämpfen. Beim Erstarren wird die Energie, die eigentlich für Flucht oder Kampf bereit gestellt wurde komprimiert und „mit den übermächtigen emotionalen Zuständen des Schreckens, der Wut und der Hilflosigkeit gebunden“. (das Erwachen des Tigers, Peter A.Levine)

Frozen, also gefroren oder erstarrt, ist eine Bilderserie von Ingrid Blessing, die sie während des Lockdowns im März 2020 produziert hat. Ingrid schickt uns dazu folgende Worte:
Diese Fotos sind entstanden, als ein heimtückisches Virus sich anschickte, die Welt auf den Kopf zu stellen, als es in deutschen Supermärkten immer weniger Klopapier gab, als Donald Trump das letzte bisschen Verstand verlor und als viele Menschen in der Risikogruppeneinsamkeit ihren Lebensmut verloren. Homeoffice, digitales Exil, Social Distancing, Veranstaltungsverbote, Reisebeschränkungen – nicht gerade die perfekten Lebensbedingungen für mich, für die Freiheit, Bewegung und Begegnung so wichtige Werte sind.

Doch auch Fotografie ist Begegnung, sie bringt die Nähe zurück, die wir in diesen Zeiten vielleicht schmerzlich vermissen. Zu den kleinen und großen Dingen, zu magischen Momenten und zu Menschen, die vor der Kamera ihre Angst verlieren.Die Auseinandersetzung mit Bildern lässt mich Neues und Unerwartetes einfangen, ungewohnte Perspektiven einnehmen und immer neue Wunder entdecken. Gerade heute sollten wir nicht versuchen, an Dingen festzuhalten, die vielleicht nie wieder so sein werden, wie sie einmal waren. Der Blick durch die Linse hilft, Neues aufzuspüren und dabei Altes zurückzulassen.

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